Gesangstherapie Die heilsame Kraft des Singens.
Die Stimme: Ein einzigartiges Geschenk mit heilender Kraft
Die menschliche Stimme ist mehr als nur ein Kommunikationsmittel. Sie ist ein einzigartiges musikalisches "Instrument", das uns von Natur aus geschenkt wurde. Wer gelernt hat, seinen Zustand mit der Stimme auszudrücken, erhält ein wirksames Mittel, um innere Spannungen abzubauen, Selbstvertrauen zu stärken und eine seelische Balance zu finden.
Wussten Sie, dass Singen eine heilende Wirkung haben kann?
Die Schwingungen der Stimme, die beim Sprechen, Singen oder Flüstern entstehen, gelangen zu einem großen Teil (60-85%) in unsere inneren Organe.
Gesangstherapie wird weltweit aktiv zur Behandlung und Vorbeugung von körperlichen und geistigen Störungen eingesetzt: Neurosen, Phobien, Depressionen, Erkrankungen der Atemwege, Asthma, Bronchiale, Kopfschmerzen usw.
Unser Gesundheitszustand hängt stark von unserer Atemweise ab. Die "gesündere" Atmung erfolgt mit den unteren Rippen. Leider atmen die meisten Menschen in die Brust.
Dies führt zu Hyperventilation. Man nimmt überschüssigen Sauerstoff und verbraucht dafür viel zusätzliche Energie. Daher – Asthma, bronchiale oder Herzfunktionsstörung.
Singen hilft dabei, die richtige Atmung zu etablieren. Schon 15 Minuten Singen können den Kreislauf in Schwung bringen und die Sauerstoffversorgung des Körpers verbessern.
Hier sind ein paar Fakten:
Untersuchungen amerikanischer Wissenschaftler unter Sängern einer Operngruppe zeigten, dass Singen nicht nur die Lunge und die Brustmuskulatur entwickelt, sondern auch den Herzmuskel stärkt.
Singen verbessert die Durchblutung, was sich positiv auf die Stimmbänder, Mandeln und zahlreiche Lymphknoten auswirkt und somit die lokale Immunität deutlich erhöht (vereinfacht gesagt, wir bekommen seltener Erkältungen)
Die Verbesserung der Blutversorgung beim Singen führt zu einer Aktivierung der Gehirnaktivität: Es beginnt intensiver zu arbeiten, das Gedächtnis verbessert sich und alle Informationen werden leichter wahrgenommen;
Wissenschaftler des Imperial College London in ihrer Studie untersuchten die
mehr als 190 Speichelproben von Chormitgliedern, die sie vor und nach der Chorstunde entnahmen, fanden unter anderem heraus, dass der Spiegel des Stresshormons Cortisol im Vorher-Nachher-Vergleich gesunken war. Zudem fand man eine erhöhte Zytokin-Aktivität im Speichel. Zytokine sind körpereigene Eiweiß-Moleküle, die Informationen zwischen den am Immunsystem beteiligten Zellen austauschen.
Das heißt, der Körper produziert nach rund 60 Minuten Singen deutlich mehr Immunbotenstoffe als zuvor.
schwedische Forscher herausgefunden, dass Singen natürliches Antidepressivum ist:
Das „Kuschelhormon“ Oxytocin wird während des Singens vermehrt ausgeschüttet.. Oxytocin wird beispielsweise auch beim Stillen, bei der Geburt oder beim Geschlechtsverkehr freigesetzt und ist dafür da, Bindungen zu stärken, Vertrauen zu fördern, Angst zu reduzieren und Entspannung zu erhöhen
Auch andere Glückshormone werden beim Singen vermehrt ausgesetzt: Adrenalin, Dopamin, Serotonin und Endorphin steigern unser Wohlbefinden und stimmen uns fröhlich.
Schon in der Antike nutzten viele Völker die Wirkung des Singens auf den Menschen zur Bekämpfung unterschiedlichster Krankheiten
Zum Beispiel wurde im alten Ägypten Chorgesang zur Behandlung von Schlaflosigkeit eingesetzt. Im antiken Griechenland pries Demokrit den Gesang als spezifisches Heilmittel zur Heilung bestimmter Arten von Tollwut, und Aristoteles und Pythagoras empfahlen den Gesang zur Behandlung von „Wahnsinn“.
Die indigene Bevölkerung Neuseelands – die Maori – hat spezielle „Chor“-Lieder, die Schmerzen bei Frauen während der Geburt lindern. /Maori-Frauen gebären ohne Schmerzen (während der Geburt singt die gebärende Frau mit ihrem Mann, um eine schmerzstillende Wirkung zu erzielen, bis das Kind zur Welt kommt).
Singen ist für schwangere Frauen und ihre ungeborenen Kinder sehr wohltuend. Die Übergänge der Singstimme von hohen zu tiefen Tönen und umgekehrt aktivieren das Wachstum jener Organe und Systeme des Kindes, die auf bestimmte Klangfrequenzen eingestellt sind. Die Hörorgane Ihres Babys bekommen die nötige Auslastung und das Gehirn wird angeregt.
Vor einigen Jahrzehnten organisierte der berühmte französische Geburtshelfer Michel Odin in seiner Klinik A-capella-Chöre werdender Mütter. Speziell für sie wurden einfache Stimmübungen entwickelt. Infolgedessen wurden lebensfähigere, ruhigere und stärkere Babys geboren
Fazit:
Positive Auswirkungen auf Körper und Geist
Stärkung des Immunsystems
Verbesserung der Durchblutung
Aktivierung der Gehirnaktivität
Steigerung des Wohlbefindens
Stressreduktion
Schmerzlinderung
Förderung der Bindung und des Vertrauens.
Singen ist ein Geschenk, das jedem zur Verfügung steht. Ob jung oder alt, gesund oder krank - jeder kann von der heilenden Kraft des Singens profitieren. Trauen Sie sich, Ihre Stimme zu erheben und die Kraft des Singens in Ihr Leben zu lassen!